Ein Kreuzsymbol Marien Hospital Düsseldorf

Gynäkologische Onkologie

Die gynäkologische Onkologie beschäftigt sich mit bösartigen Erkrankungen der weiblichen Brust und der weiblichen Geschlechtsorgane. Neben der Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen bieten wir Beratung und Untersuchung im Rahmen der Krebsfrüherkennung […]

Gynäkologische Onkologie

THERAPIEN DER GENITALKARZINOME

Sie werden nach AGO-Richtlinien (Arbeitsgemeinschaft gynäkologischer Onkologie) interdisziplinär mit der Onkologie und Strahlentherapie im Hause behandelt.

Nach gründlichen Voruntersuchungen (Sicherung der Diagnose durch Ausschabung, histologische Bestimmung des Tumorstadiums, Computertomographie) muss eine Entfernung der Gebärmutter mit Eierstöcken und gegebenenfalls der Lymphknoten (stadiumabhängig) geplant werden. Diese Operationen werden minimalinvasiv per Bauchspiegelung durchgeführt. Auch abhängig vom Stadium kann eine postoperative örtliche Strahlentherapie (Brachytherapie) oder eine Chemotherapie notwendig werden. Dies wird im Hause von den zuständigen Abteilungen nach interdisziplinärer Besprechung in der Tumorkonferenz geplant und durchgeführt.

In ganz besonderen Fällen wie in-situ-Karzinomen oder Microkarzinomen reicht die Teilentfernung des Gebärmutterhalses oder die “einfache” Gebärmutterentfernung. Bei fortgeschrittenen Fällen muss eine sogenannte Staging-Laparoskopie durchgeführt werden. Dabei werden innerhalb der Bauchhöhle mehrere Proben entnommen sowie Lymphknoten entfernt, um das genaue Tumorstadium festzulegen. Davon abhängig ist die Entscheidung, ob ein operatives Vorgehen (“radikale” Gebärmutterentfernung) oder konservatives Vorgehen (Strahlen- & Chemotherapie) vorteilhafter ist. Diese Entscheidungen werden interdisziplinär in unsere Tumorkonferenz getroffen.

Eierstockkrebs ist in Deutschland der fünfthäufigste Krebs nach Brust-, Darm-, Lungen- und Gebärmutterkrebs. Pro Jahr gibt es ca. 8.000 Neuerkrankungen – das bedeutet: das Lebenszeitrisiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, beträgt 1,5 % bzw. eine von 68 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens.

Beim Eierstockkrebs gibt es in der Regel keine typischen Frühsymptome. Die Symptome sind eher uncharakteristisch und können genauso auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Hierzu zählen Verdauungsbeschwerden, Stuhlgangsunregelmäßigkeiten, Unterbauchschmerzen, unklare Gewichtsabnahme, Zunahme des Bauchumfangs und Leistungsschwäche.

Durch eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide können Veränderungen an den Eierstöcken vielfach erkannt werden. Wenn beim Frauenarzt eine Auffälligkeit festgestellt wird, sind ggf. weitergehende Untersuchungen notwendig. Hier sind unter anderem spezielle Blutparameter, Probepunktionen mit entsprechenden mikroskopischen Aufarbeitungen sowie die hochdifferenzierte Schnittbilddiagnostik mittels CT und / oder MRT besonders hervorzuheben.

Diese Tumoren werden meistens operativ behandelt. Die Ausdehnung der Operation ist stadiumabhängig. Manchmal ist es möglich den Schambereich zu erhalten, selten ist es notwendig eine radikale Entfernung vorzunehmen. Die Abklärung der Lymphknoten wird mit dem „Wächterlymphknoten”-Verfahren durchgeführt. Eine komplette Entfernung der Leistenlymphknoten ist selten. Die Entscheidung, ob eine postoperative Nachbehandlung mittels Strahlen- oder Chemotherapie notwendig ist, wird in der Tumorkonferenz getroffe

MULTIMODALE THERAPIE / TUMORBOARD

Je nach Ergebnissen der spezialisierten Diagnostik wird jeder einzelne Fall in unserem interdisziplinären wöchentlichen Tumorboard besprochen. Hier werden nach den aktuellen Leitlinien und Forschungsergebnissen individuelle Therapiekonzepte konsensuell erarbeitet und in Zusammenarbeit mit den Patientinnen und den niedergelassenen Kollegen schrittweise umgesetzt. Hier gibt es heute neben der alleinigen operativen Versorgung erfolgreiche multimodale Konzepte mit verträglichen Chemotherapien, welche einzelfallabhängig vor oder nach einer Operation durchgeführt werden können. Zudem sehen wir unsere Hauptaufgabe neben der rein medizinischen Behandlung in der engen emotionalen Begleitung unserer Patientinnen. Hier werden wir durch ein eng abgestimmtes Team aus Psychoonkologinnen, Krankenhausseelsorgern und Sozialarbeitern unterstützt.

DAS OP-TEAM

Große Tumoroperationen erfolgen nach individuellen Gesichtspunkten in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen den Frauenärzten, den Viszeral-Chirurgen, Anästhesisten und Onkologen des Hauses. Ein hohes Maß an operativer Erfahrung und die optimale Zusammenarbeit mit den anderen Fachdisziplinen gewährleisten für die Patientinnen so optimale Therapieergebnisse. Neben der herkömmlichen Krebstherapie kommen auch endoskopische Operationstechniken bei Genitalkrebs leitliniengerecht zunehmend zum Einsatz. Dabei ermöglicht uns die intraoperative Durchblutungs- und Lymphabfluss- Messung mittels Laserfluoreszenzangio- und -lymphografie einen zusätzlichen Therapieansatz zur weiteren Verbesserung von Patientensicherheit und onkologischem Therapieergebnis.

Im Fall eines Wiederaufflammens einer Krebserkrankung (Rezidiv) besteht zudem die Möglichkeit einer vollständigen Bauchfellentfernung, gefolgt von einer intraoperativen temperaturgestützten Bauchhöhlen-Chemotherapie (HIPEC).