Ein Kreuzsymbol Marien Hospital Düsseldorf

Blasenkarzinom

HARNBLASENKARZINOM

Allgemein

Die Harnblase ist ein Hohlorgan, in das der von den Nieren gebildete Urin bis zur Ausscheidung gespeichert wird. Die Blasenwand besteht aus mehreren Schichten, wobei der Harnblasenkrebs meist von der inneren Auskleidung der Blase, dem so genannten Übergangsepithel (Urothel) ausgeht. Mit ca. 3,5 % aller Krebserkrankungen ist der Krebs der Harnblase, das Harnblasenkarzinom, eine seltenere Erkrankung. Pro Jahr erkranken jedoch 15.000 Deutsche an einem Harnblasenkarzinom und 4.000 Personen sterben im gleichen Zeitraum an diesem Krebsleiden. Dies liegt zu einem großen Maße daran, dass die Betroffenen zu spät zu einem Arzt gehen, obwohl sich schon zu einem früheren Zeitpunkt Symptome der Krankheit bemerkbar gemacht haben können. Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Allerdings steigt der Anteil erkrankter Frauen seit einigen Jahren. Das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, steigt durch Tabakkonsum, nach Bestrahlungen der Beckenregion, durch häufigen Kontakt mit bestimmten Chemikalien (z. B. Anilin, Cyclophosphamid), langjährige Dauerkatheterversorgung, chronische Entzündungszustände der Harnblase und bei bestimmten Tropenkrankheiten (z. B. Bilharziose).

Die meisten Patienten haben als erstes Symptom eine schmerzlose, aber sichtbare Blutbeimengung im Urin (Makrohämaturie). Schmerzen treten meist erst später auf. Bei geringsten Problemen beim Wasserlassen oder dabei bestehenden Schmerzen im Unterbauch sollte man umgehend einen Urologen aufsuchen. Wird bei einer Routineuntersuchung eine so genannte Mikrohämaturie (nicht sichtbares, aber nachweisbares Blut im Urin) festgestellt, sollte eine weitere Abklärung erfolgen. Eine frühe Diagnosestellung erhöht die Chancen einer erfolgreichen Behandlung erheblich. Deshalb ist eine Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig.

Nach der Untersuchung des Urins auf Blutbeimengungen erfolgt die Diagnosestellung typischerweise mit der Blasenspiegelung (Zystoskopie). Bei dieser Untersuchung wird in Narkose oder in lokaler Betäubung ein flexibles oder starres Instrument über die Harnröhre in die Blase eingeführt. Es können das Innere der Harnblase eingesehen und die Harnleitermündungen begutachtet werden. Der Urologe kann abschätzen, wie groß der Tumor ist und welche Anteile der Blase betroffen sind. Darüber hinaus kann er sehen, ob eine Blutung evtl. aus einem Harnleiter vorhanden ist. Dies wäre ein Hinweis auf einen Harnleiter- oder Nierentumor. Ergänzt wird die Diagnostik mit der Sonografie (Ultraschall), der Ausscheidungsurografie, der mikroskopischen Untersuchung des Urins (Zytologie) und der Urinuntersuchung auf verschiedene spezielle Eiweiße, sog. Tumormarker (z. B. NMP 22, BTA). Diese Untersuchungen werden durch einen niedergelassenen Urologen oder in unserer urologischen Klinik durchgeführt. Alle Wucherungen in der Harnblase bedürfen weiterer Untersuchungen. Die Methode der Wahl ist die Blasenspiegelung mit gleichzeitiger Entnahme von Gewebeproben. Durch die feingewebliche Untersuchung (Histologie) kann die Eindringtiefe und damit das Tumorstadium festgelegt werden. Eine Stadieneinteilung des Blasenkarzinoms ist sehr wichtig, da je nach Ausprägung ganz unterschiedliche Behandlungen erfolgen (s. u.). Ob ein Tumor schon auf Nachbarorgane übergegriffen hat, kann man mit einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomografie (MRT) feststellen. Dies sind bildgebende Verfahren, die Schichtaufnahmen des Körpers liefern und Veränderungen wie Tumorstreuung in Organe oder Lymphknoten sichtbar machen können. Einen Nachweis einer Tumorstreuung in die Knochen ermöglicht die Skelettszintigrafie. Diese Untersuchungen werden in der radiologischen Abteilung unseres Hauses durchgeführt.

Therapie des Harnblasenkarzinoms